Auf der kleinen Kuppe zwischen zwei Wegspuren wurde die neue Kapelle errichtet. Umschlossen von sanft fallenden Wiesen befindet sie sich im Übergang von kultivierter zu naturbelassener Landschaft gerade noch zur Alpfläche gehörend. Ihr Eingang steht an der oberen Wegspur, die wie ein alter Kirchweg zum schützenden Raum führt. In der Nähe befindet sich eine steil abfallende Geländekante. Vom sicheren Ort beeindruckt ein wunderbares Panorama. Wer die Kapelle betritt, verlässt den festen Grund und steigt in den hölzernen Körper. Der Raum ist in sich abgeschlossen und bietet Ruhe. Er besteht aus einem einzigen Material. Seine Ausrichtung ist eindeutig und entspricht dem Verlauf des Geländes. Die Altarwand wirkt abgelöst von Längswand und Dachfläche und wird durch einen Schlitz aus Glas erhellt. Sie steht in ständiger Verbindung mit dem Tageslicht und den Jahreszeiten. Der Glasschlitz ist innen und außen bündig mit der Wandfläche und ersetzt zwei Holzelemente. Die Glocke befindet sich über dem Eingang. Ein Ornamentfilter ist Schutz und Schallöffnung. Ein Kreuz in der Stirnwand wirkt außen und innen zeichenhaft. Ein einziges Profilmaß bildet das Grundmodul des vertikalen Strickbaus. Mann an Mann bilden die Profile Außenwand, Dach und Boden.

Alpe Niedere, Andelsbuch
Alpe Niedere, Andelsbuch © Cukrowicz Nachbaur Architekten
Alpe Niedere, Andelsbuch
Alpe Niedere, Andelsbuch © Cukrowicz Nachbaur Architekten
Alpe Niedere, Andelsbuch
Alpe Niedere, Andelsbuch © Cukrowicz Nachbaur Architekten